Zine selber machen – So gestaltest du dein persönliches Magazin im Miniformat

Was ist ein Zine?

Ein Zine ist ein Magazin im Kleinformat, ein kleines Faltbuch mit 8 Seiten, Titel- und Rückseite mitgerechnet. Du kannst es ganz einfach aus einem Blatt Papier selber machen und z. B. als Tagebuch, Art Journal oder Bilderbuch gestalten. Mit so einem kleinen Kunstwerk kannst du dir selbst oder auch anderen eine Freude machen.

In der Mutmalerei nutze ich ein Zine gerne, um alte Skizzen, Zeichnungen und Bilder zu verwerten und mich über einen kurzen Zeitraum mit einem bestimmten Thema kreativ und künstlerisch auseinander zu setzen. Später mehr dazu, jetzt zeige ich dir erst mal, wie du dir dein Zine faltest.

Faltanleitung für dein Zine

Sofern du kein Blanko-Zine haben möchtest, nimm dir ein Blatt mit einer bemalten Seite in Größe A4 oder A3. Hier habe ich A3 verwendet, dann haben die Seiten des Zines später Postkartengröße.

Wenn du auch so viel malst wie ich, hast du bestimmt auch einen ganzen Stapel bemaltes Papier rumliegen. Abstrakte Hintergründe oder sogar bunte Skizzen und Schmierzettel eignen sich meiner Meinung nach ganz hervorragend für ein Zine und finden so noch Verwendung.

Also schau mal in deiner Schatzkiste nach, ob sich ein Bild dafür eignet, oder du gestaltest dir spontan eins. Das intuitive Malen eignet sich dafür ganz wunderbar.

Falte dein Blatt einmal mittig der Länge nach und einmal mittig der Breite nach (Bilder 1-3).

Lege das aufgefaltete Blatt mit der Bildseite zu dir quer vor dich hin und falte die schmalen Seiten von außen zur Mitte (Bild 4).

Wenn das Blatt wie ein Buch gefaltet mit der Motivseite nach innen vor dir liegt (Bild 5), schneide von der geschlossenen Seite entlang der Knicklinie bis zum Kreuzungspunkt in der Mitte.

Falte das Blatt jetzt entlang der horizontalen Knicklinie mit der Motivseite nach außen. Fasse an beiden Seiten an und schiebe sie Richtung Mitte zusammen. Dabei öffnet sich dein Einschnitt (Bild 6) und sieht, wenn du es ganz zusammen geschoben hast, von oben aus wie ein Pluszeichen.

Jetzt nur noch das Ganze zu deinem kleinen Faltbuch zusammen klappen (Bilder 7-8) und fertig ist dein Zine, das du Seite für Seite mit Bild und/oder Text gestalten kannst. Im Bildbeispiel oben (Bild 9) ist zuerst ein Koi auf die Titelseite geschwommen.

Ideen zur Zine-Gestaltung

Du bist Chefredakteur*in deines Zines, alles ist möglich und erlaubt!

Fülle es mit Text geschrieben oder aufgeklebt, schreibe deine Gedanken hinein, Gedichte, einzelne Worte in Szene gesetzt, Tagebucheinträge, Anleitungen oder Briefe und Botschaften für deine Lieblingsmenschen. Ein Zine ist ein tolles, sehr persönliches Geschenk und mal etwas anderes als die übliche Grußkarte.

Ein Zine aus einem Bild kommt auch ohne Text aus. Jedes der acht kleinen Bilder, die durch die Faltung entstanden sind, kann für sich sprechen. Wenn du magst, gestalte es weiter aus, male oder klebe etwas dazu. 

Ich nutze das Zine gerne für meine kreative Morgenroutine oder als eine Art Maltagebuch für eine Woche, das passt von der Seitenzahl her gut. Wie du wahrscheinlich schon mitbekommen hast, liebe ich nicht nur das intuitive Malen, sondern auch das intuitive Schreiben und das alles in Kombination mit dem Zufall. Bei dem Zine im Bild unten habe ich z. B. jeden Tag eine Zufallsseite in einem alten Buch aufgeschlagen und mich dort von einem oder mehreren Worten finden lassen. Die habe ich dann einfach ins Zine geklebt, so entsteht ein kleines Werk voller Wörter, die mich in irgendeiner Form angesprochen und inspiriert haben. Darin später erneut zu blättern ist wie ein Spaziergang oder eine kleine Reise in Gedanken.

Jetzt bist du dran, also ran ans Papier und los geht’s!

Ich bin gespannt, ob du mit den kleinen Faltbüchern auch so viel Freude hast wie ich und wie du sie in deine Malzeiten integrierst.

Viel Spaß beim Ausprobieren und nur Mut!

Katrin

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