Du möchtest gerne auch unterwegs kreativ sein und im Urlaub malen?
Keine Ahnung, wie das bei dir ist, aber die besten Ideen und kreativen Impulse kommen mir meistens spontan zwischendurch, wenn ich nicht aktiv danach suche. Sie entstehen, während ich etwas ganz anderes tue, und ploppen dann plötzlich auf, wenn der Kopf ausnahmsweise mal frei ist wie zum Beispiel im Urlaub.
Klar, dass deshalb auf jeden Fall etwas zum Malen mit auf die Packliste und in den Koffer wandert, wenn ich mich auf eine Reise begebe oder in den Urlaub fahre. Zumindest Stift und Zettel oder mein kleines Notizbüchlein habe ich unterwegs sowieso fast immer dabei. Mein Gedächtnis ist nämlich wie ein Sieb und wenn ich einen Geistesblitz nicht unmittelbar festhalte, ist er kurz darauf wieder verschwunden und nicht mehr greifbar für mich. Unmengen gute Ideen sind mir schon durch die Lappen gegangen, weil ich dachte, da kümmere ich mich später drum, und dann waren sie weg. Schade drum.
Gerade, wenn es dir im Alltag manchmal schwerfällt, Zeit und Freiraum zum Malen zu finden, oder du dich nach getaner Arbeit zu erschöpft dafür fühlst, ist die Urlaubszeit super geeignet, um deiner Kreativität etwas mehr Raum zu gönnen als sonst. Im Urlaub sind wir oft entspannter, im Kopf ist mehr Platz und der Tapetenwechsel bringt uns auf neue Ideen.
Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele. (Pablo Picasso)
Kreative Auszeiten sind bei mir bereits zur Gewohnheit und fester Bestandteil meines Alltags geworden, die ich auch im Urlaub nicht missen möchte. Vielleicht geht es dir genauso.
Ob du nun eine kreative Routine aufbauen oder beibehalten oder deine Freizeit einfach mehr zum Malen nutzen möchtest, Malen im Urlaub, auf Reisen oder unterwegs kann ich auf jeden Fall empfehlen. Tolle Erinnerungsstücke und Urlaubsmitbringsel für deine Lieblingsmenschen entstehen dabei auch.
Es muss nicht gleich eine Malreise oder ein Art Retreat sein, wobei das auch eine tolle Sache ist, an der ich meinen Spaß habe. Malen und Kreativität passen in jeden Urlaub und auch in jedes Reisegepäck!
Mit dieser Packliste kannst du auch unterwegs malen und im Urlaub kreativ sein
Wenn du das Wort „Packliste“ liest, erwartest du jetzt wahrscheinlich eine Auflistung verschiedenster Materialien. Die bekommst du auch, denn ich komme gerade frisch aus dem Urlaub und teile gerne mit dir, was ich zum Malen mitgenommen habe. Du siehst es auch im Bild oben.
Aber es gibt noch etwas anderes, viel wichtigeres, was du unbedingt brauchst, damit du auch tatsächlich ins Malen kommst, sei es unterwegs auf Reisen oder im Alltag.
Die tollsten Materialien, Farben, Stifte, Bücher nutzen dir gar nix, wenn deine „mentale Packliste“ nicht stimmt. Vielleicht bekommst du obendrein sogar ein schlechtes Gewissen, wenn du in teures Material investiert hast, das aber dann nicht nutzt. Ideen und Motivation verkümmern, Farben trocknen ein, Bücher rund ums Malen und Kreativität verstauben im Regal. Damit das nicht passiert, habe ich ein paar Tipps und Gedanken für dich.
Die mentale Packliste, damit es mit dem Malen im Urlaub klappt
Mut
Einmal braucht es Mut im Sinne von Machen Und Tun. Dabei kommt es überhaupt nicht darauf an, was genau du malst oder welches Malzeug du verwendest. Eins ist so gut wie das andere, Hauptsache, du kommst ins Tun, trainierst deinen kreativen Muskel und bleibst in Verbindung mit dir und deiner Kreativität, damit diese nicht versiegt.
Außerdem kommt Mut ins Spiel, wenn es darum geht, deine Scheu davor zu überwinden, mal außerhalb des stillen Kämmerleins oder sogar in der Öffentlichkeit zu malen, z. B. im Zug, am Strand, in einem Restaurant, am Hotelpool oder auf dem Campingplatz.
Als introvertierter Mensch kann ich das gut verstehen, mir war das anfangs auch unangenehm, deshalb habe ich es gelassen bzw. wäre gar nicht erst auf die Idee gekommen. Inzwischen hat sich das aber gelegt, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Menschen vor allem mit sich selbst beschäftigt sind und sich gar nicht dafür interessieren, was ich da so mache. Ab und zu, wenn doch mal jemand neugierig ist, kann sich daraus auch ein gutes Gespräch entwickeln, aber nur, wenn ich das auch möchte. Wir können solche Situationen selbst beeinflussen und müssen niemandem Einblick gewähren. Bei Bedarf klappe ich das Skizzenbuch einfach zu, wenn sich ein Spion nähert. 😉
Neugier & Achtsamkeit
Wenn wir unserer Umgebung neugierig mit Interesse begegnen und einen Blick für die kleinen Dinge entwickeln, steckt praktisch alles voller Inspiration. Ideen finden uns, ohne dass wir danach suchen müssen. Unsere Umgebung ist voll mit tollen Farben, Formen und Strukturen, die unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen, die wir auf unsere ganz eigene Art wahrnehmen und assoziieren. Es lohnt sich, genauer hinzuschauen oder auch mal einen zweiten Blick zu riskieren, gerade bei Sachen, die wir schon zu kennen glauben.
Da liegt ein Tannenzapfen? Hast du wahrscheinlich schon öfter gesehen, aber diesen einen noch nicht. Verweile doch mal für einen Moment, nimm ihn in die Hand, schau ihn genau an und fühle. Wenn wir etwas im Detail betrachten, um es später vielleicht künstlerisch darzustellen, führt allein das schon zu Entspannung, Entschleunigung und einem intensiveren Erleben.
Fällt mir unterwegs etwas Spannendes ins Auge, wie z. B. diese Spuren auf einem Blatt, zeichne oder schreibe ich meine Gedanken dazu direkt ins Skizzenbuch, in mein Art Journal oder mache zumindest ein Handyfoto, um die Idee festzuhalten und in ein späteres Bild mit einfließen zu lassen.
Spaß & (Selbst-)Wertschätzung
Du hast Spaß und Freude beim Malen? Wunderbar, dann lass dir das nicht nehmen, weil du glaubst, es müsste dabei etwas Großartiges entstehen. Beim intuitiven Malen kannst du gar nichts falsch machen. Tauche in den Malprozess ein, lass dich dabei treiben, von deiner Freude leiten und fokussiere dich nicht auf das Ergebnis.
Eine schnelle, spontane Skizze mit dem Kugelschreiber auf einer Serviette im Biergarten, in der du mit ein paar schnellen Strichen deinen Eindruck von der Holzmaserung der Tischplatte festhältst, ist für dein kreatives Karma genauso viel wert wie eine in stundenlanger Detailarbeit entstandene Zeichnung der Felsformation am Strand.
Oft handelt es sich bei den kreativen Ideen um gar keine große Sache, die sich direkt umsetzen lässt oder sogar zeitnah umgesetzt werden sollte, sonst verschwinden die glorreichen Einfälle schnell auf Nimmerwiedersehen in der Versenkung. Wie mit den Chancen sollten wir auch die Ideen ergreifen, wenn sie sich bieten, auch wenn die Bedingungen gerade nicht perfekt sind. Aber wann ist schon irgendetwas „perfekt“?
Es darf einfach, unkompliziert, leicht und klein sein! Gerade die kleinen Dinge machen einen großen Teil unseres Alltags aus und in der Summe bewirken diese Kleinigkeiten, die oft wenig Beachtung und Wertschätzung erfahren, eine ganze Menge. Warte nicht auf die große Idee oder den perfekten Moment, sondern tu, was du kannst, mit dem, was du hast, dort, wo du bist.
Motivation
Mit der Motivation ist das so eine Sache. Eigentlich möchte ich gerne häufiger malen, höre ich oft, und anschließend kommt das große Aber. Zu wenig Zeit, nicht die richtige Gelegenheit, keine zündende Idee und dann bleibt das Malzeug doch wieder wochenlang ungenutzt in der Ecke liegen. Du schleppst dein Skizzenbuch vielleicht mit den besten Vorsätzen mit in den Urlaub, fasst es aber erst wieder beim Packen für die Heimreise an.
Motivation kommt nicht immer von alleine. Sie möchte eingeladen, gehegt und gepflegt werden, sonst winkt sie bestenfalls mal kurz durchs Fenster rein und ward für eine ganze Weile nicht mehr gesehen.
Was ist dein Warum?
Das Malen oder generell Zeit für deine Kreativität sollte nicht bloß ein weiterer Punkt auf deiner ohnehin schon zu langen To-Do-Liste sein, die es abzuarbeiten gilt. Dann ist es einfach nur anstrengend und wird zur Last. Deshalb ist es wichtig, wie du diese Mal-Zeiten für dich wahrnimmst. Wenn du sie als ein Geschenk betrachtest, das du dir selbst machst, eine Investition in dich und dein Wohlbefinden, als Zeichen und Ausdruck deiner Selbstwertschätzung, dann wird es dir viel leichter fallen, auch tatsächlich ins Tun zu kommen.
Manchmal entsteht der Weg auch erst beim Gehen. Auch ohne Motivation kannst du anfangen und den ersten Schritt oder Pinselstrich tun. Diese Erkenntnis und Erfahrung hilft mir beim Malen und auch ungemein beim Lauftraining. Alle weiteren Schritte fallen gar nicht mehr so schwer, wenn wir erst mal in Bewegung und am Machen sind. Womit wir auch wieder beim Punkt Machen und Tun wären und damit schließt sich der Kreis.
Überlege dir ein starkes Warum, damit du weißt, was dich zum Malen (oder anderen Dingen) motiviert. Dann fängst du einfach an und tust den ersten nötigen Schritt und dann den nächsten und den nächsten. Wenn du das eine Weile machst, wirst du merken, dass Leichtigkeit und Freude hinzu kommen oder auch Stolz darauf, dass du dich aufgerafft hast. Es fühlt sich einfach gut an, etwas geschafft oder geschaffen zu haben.
Das wird ausgemistet:
Dinge wie Leistungsdruck, Perfektionismus, große Erwartungen und Ansprüche, Ergebnisorientierung fliegen raus. Sie gehören nicht ins Reisegepäck für einen kreativen, entspannten Urlaub. Schau einfach mal, was du noch an unnützem Ballast mit dir herum schleppst und was du getrost aussortieren und loslassen kannst. Mit leichtem Gepäck reist es sich besser in jeder Hinsicht.
Meine Material-Packliste zum Malen unterwegs und auf Reisen
Wenn ich unterwegs oder auf Reisen bin, braucht es gar nicht viel. Bis auf mein Skizzenbuch in DIN A4 Größe hat alles in einen kleinen Kulturbeutel gepasst.
Ich packe in meinen Koffer:
Skizzenblock
Fineliner-Set
Bleistift & Radiergummi (Druckbleistift spart den Anspitzer)
Pitt Artist Pens
Aquarellbuntstifte
Weißer Gelroller
Pinsel (es gibt auch Wassertankpinsel, sehr praktisch)
Mit dieser Basis-Ausrüstung lässt sich schon sehr viel umsetzen. Erste schnelle Skizzen fertige ich mit Bleistift. Diese hier sind wirklich schnell in ein paar Sekunden entstanden, denn die „Modelle“ hielten einfach nicht lange still. Gar nicht schlimm, denn so kann ich üben, einfach drauflos zu kritzeln und meine spontanen Eindrücke festzuhalten, ohne lange nachzudenken oder immer wieder zu vergleichen, ob alles stimmt. Ein paar Skizzen habe ich später noch mit Finelinern nachgezeichnet und koloriert. Die Pitt Artist Pens habe ich dieses Mal gar nicht genutzt, sondern die Skizzen mit den Aquarellbuntstiften koloriert und diese dann mit einem nassen Pinsel vermalt.
Beim Wandern oder anderen Reisen, wenn ich mit möglichst wenig Platz und Gewicht auskommen möchte, bleibt es noch puristischer und ich nehme nur ein kleineres Skizzenbuch, Druckbleistift, Radiergummi und einen Fineliner mit. Koloriert wird dann bei Bedarf zuhause.
Deine ideale Material-Packliste wird nicht 1:1 genauso aussehen und hängt davon ab, mit welchen Materialien du am liebsten arbeitest.
Fazit:
Ein Urlaub oder eine Reise ist eine gute Gelegenheit zum Malen. Wir bekommen neue Eindrücke und Inspiration auf dem Silbertablett, müssen nicht auf unsere lieb gewonnenen Kreativzeiten verzichten oder können uns in entspannter Atmosphäre eine kreative Gewohnheit aneignen und sie dann zuhause im Alltag weiter führen.
Wenn wir unsere Umgebung in Ruhe mit Künstleraugen betrachten, entschleunigt und entspannt uns das und wir entdecken dabei Dinge, die uns sonst gar nicht aufgefallen wären.
Ganz nebenbei erschaffen wir bleibende Urlaubserinnerungen und individuelle Mitbringsel, die man nicht in jedem Touristenshop an der Ecke kaufen kann.
Um sicherzustellen, dass du deine Idee vom Malen im Urlaub auch tatsächlich umsetzt, denk nicht nur an Stift, Papier & Co., sondern vor allem auch an die Dinge auf der mentalen Packliste. Dann schnapp dir deine Lieblingsmaterialien oder nutze das, was du vor Ort vorfindest (z. B. Malen im Sand, Landart mit Naturmaterialien), und leg einfach los!
Ganz viel Spaß in deinem kreativen Urlaub wünscht dir
Katrin
P.S.: Dir fehlt es bisher noch ein bisschen an Punkt 1 der mentalen Packliste: Mut? Oder du hast einfach Lust auf intuitives Malen aus Spaß an der Freude, ganz ohne Leistungsdruck und das ganze anstrengende Zeug? Etwas mehr Kreativität in deinem Alltag wäre nicht schlecht? Dann bist du herzlich eingeladen, den Online-Workshop für 0 € mitzumachen oder hol dir das E-Book mit den Mutmalimpulsen für einen wertschätzenderen Blick auf dich und deine Bilder.
Danke