Beim intuitiven Malen deinen eigenen Stil finden

Hättest du gerne einen unverwechselbaren Malstil und möchtest Bilder malen, die deine ganz persönliche Handschrift tragen und bei denen jeder sofort erkennen kann, dass sie von dir gemalt sind? Bewunderst du andere Künstler, die das geschafft haben, und bist manchmal traurig und frustriert, dass dir das noch nicht gelungen ist?

Es wäre total schade, wenn du deshalb die Freude am Malen verlierst oder es schlimmstenfalls gleich ganz an den Nagel hängst. Deshalb möchte ich dir hier ein paar Impulse mitgeben, die dich zum Dranbleiben ermutigen und wieder mehr Freude und Entspannung in in deine Malerei bringen.

Mich beschäftigt die Frage nach dem eigenen Stil gar nicht so sehr. Mein Herz hängt wie du wahrscheinlich schon gemerkt hast, an den Zufallstechniken, besonders der Décalcomanie (Farbabzug/Farbabklatsch) wie im Bild unten. Ich arbeite gerne mit Acrylfarben, möchte ein Bild nicht planen und konstruieren, sondern mich direkt in den Prozess stürzen und treiben lassen. Nicht zeigen, was da ist, sondern was ich sehe und fühle. Nicht auf ein bestimmtes Ziel/Ergebnis hinarbeiten, sondern mich von meiner Intuition leiten lassen.

Außerdem steh ich auf Überraschungen, und der Moment, wenn beim Farbabzug der erste Blick auf die entstandenen Strukturen fällt, ist für mich einfach großartig. Die geheimnisvollen und märchenhaften Fantasiewelten, in denen ich mich sofort zuhause fühle, ziehen mich magisch an. Ich kann darin ewig im Geiste herum spazieren und immer wieder etwas Neues entdecken. Manches möchte sichtbar werden, anderes verborgen bleiben, so hat jeder Betrachter noch reichlich Interpretationsspielraum. Keine Ahnung, ob man darin einen “Stil” erkennt, jedenfalls ist das voll mein Ding. Das gilt für jetzt, in Zukunft kann und darf sich das natürlich verändern.

Bestimmt kannst du auch ein paar Merkmale benennen, was dich in Bildern anzieht und dir beim Malen Freude bereitet. Überleg mal kurz, bis dir 3 Sachen einfallen.

Hast du’s?

Damit bist du doch schon auf dem besten Weg zum eigenen Stil. Unten habe ich noch ein paar Tipps für dich, wie du dem immer weiter auf die Spur kommst.

5 Tipps, wie du deinen eigenen Stil beim Malen findest

1. Trau dich, du selbst zu sein, alle anderen gibt es schon!

Zunächst solltest du aufhören, dich mit anderen zu vergleichen. Es ist selbstverständlich in Ordnung, sich von anderen Künstlern inspirieren zu lassen, aber solange du nur versuchst, so zu malen wie ein bestimmter Maler, wirst du immer nur eine schlechtere Kopie bleiben. Oder bist du tatsächlich ein Meister deines Handwerks und in der Lage jedes Bild nahezu perfekt zu kopieren? Dann gratuliere ich dir zu deinen großartigen handwerklichen und technischen Fähigkeiten, für einen eigenen Stil braucht es jedoch etwas ganz anderes: Authentizität.

Wenn wir versuchen, so zu malen wie jemand anderes, fehlt es unseren Bildern an genau dem persönlichen, einzigartigen Ausdruck, der unseren eigenen Stil ausmacht. Erst wenn wir es schaffen, uns frei zu machen von allen Vergleichen, Erwartungen und negativen Glaubenssätzen, wie wir sind, wer wir sind, wenn wir unser Inneres sehen und in unseren Bildern sichtbar machen, dann sind wir auf einem gutem Weg zu unserem eigenen Stil. Achte also weniger auf andere, sondern behalte vor allem dich selbst im Blick, denn du bist das Original.

2. Sei geduldig und bleib dran!

Den eigenen Stil finden wir nicht mal eben schnell im Vorbeigehen und das ist auch nichts, was wir uns einfach so aussuchen. Ich denke, mit dem Malstil verhält es sich ähnlich wie mit der eigenen Identität und Persönlichkeit. Das Ganze ist ein ständiger Prozess und entwickelt sich über eine (lebens-)lange Zeit durch unsere Erfahrungen. Jede Erfahrung verändert und formt uns. Indem wir ganz viel intuitiv malen und zeichnen, am besten täglich und regelmäßig, sammeln wir Erfahrungen und kommen uns selbst und damit auch dem eigenen Stil Stück für Stück näher. Aber nichts ist in Stein gemeißelt, alles kann und darf sich jederzeit verändern. Was du heute als stimmig betrachtest, kann nächste Woche schon ganz anders aussehen. Du entwickelst dich weiter und deine Kunst mit dir.

3. Erlaube dir kreative Freiheit!

Beim intuitiven und experimentellen Malen, das ich auch in der Mutmalerei praktiziere, bei dem alles darf und nichts muss, kannst du loslassen und dich allein von deinen Impulsen führen lassen. Nimm wahr und akzeptiere was an inneren Bildern hochkommt, mache sie sichtbar und folge dabei spontan deiner Intuition. Verabschiede dich von Plänen und Erwartungen an ein bestimmtes Ergebnis. Wenn du dir maximale kreative Freiheit erlaubst und mutig zum Ausdruck bringst, was dich beschäftigt und wie du die Welt siehst, wirst du immer selbstbewusster und dein eigener Stil immer klarer erkennbar. Betrachte den kreativen Prozess als eine Reise, bei der jeder Schritt, jeder Strich, zu deiner persönlichen Entwicklung beiträgt.

4. Schau dir Bilder an, die dich ansprechen, und filtere deine Lieblingsmerkmale heraus!

Nimm dir nebeneinander einige Bilder zur Hand, das können eigene und fremde sein, die dich positiv berühren und ansprechen. Versuche zu analysieren und zu definieren, was an den Bildern „deins“ ist. Fallen dir bei der Betrachtung Gemeinsamkeiten auf? Vielleicht ist es eine bestimmte Pinselführung oder Farbwelt, mit der du dich wohlfühlst, oder ein Motiv, das immer wieder auftaucht. Bei mir sind das z. B. Tiere, die mich schon ein Leben lang nicht nur auf dem Papier begleiten oder die organisch anmutenden Strukturen, die beim Farbabklatsch entstehen. Was wurde an Werkzeugen, Techniken und Material verwendet? Wenn du deine Präferenzen herausgefunden hast, baue mehr davon in deine Bilder ein.

5. Spielen, experimentieren & ausprobieren was das Zeug hält!

Experimentiere mit verschiedensten Farben, Formen, Materialien und Werkzeugen und achte darauf, wie du dich damit fühlst. Mit der Zeit wirst du ein Gespür dafür bekommen, in welcher Stimmung dir was gut tut und was du gerade brauchst. Kleine oder große Formate, nasse Farbe fließen lassen, sich wiederholende Muster zeichnen oder von allem etwas. Durch deine praktischen Erfahrungen wächst auch dein Repertoire an Möglichkeiten, wie du dich kreativ ausdrücken kannst. Du bekommst quasi einen größeren Wortschatz in deiner Bildsprache, aus dem du schöpfen und gestalten kannst.

Möchtest du die intuitive Mutmalerei mal ausprobieren? Dann kannst du dich hier für meinen kostenfreien Online-Workshop eintragen. Dazu bitte auf den blau hinterlegten Textlink in diesem Absatz klicken, dann gelangst du zum Anmeldeformular.

Du möchtest gleich tiefer in die Mutmalerei einsteigen und das Malen als eine Art Therapie und kreatives Empowerment für dich nutzen? Dann schau dir mal die Glücklichen Zufälle an. In diesem Onlinekurs hat natürlich auch die o. a. Décalcomanie ihren Auftritt neben vielen weiteren Zufallstechniken.

Viel Vergnügen beim Malen und nur Mut!

Katrin

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