Rauszeit – Kreativ und glücklich durch den Herbst!

Der Sommer ist zu Ende, aber das ist kein Grund zur Traurigkeit, ganz im Gegenteil, denn der bunte Herbst ist da! Die beste Zeit, um kreativ zu sein, ist immer JETZT und der Herbst mit all seinen Farben bietet dazu jede Menge Möglichkeiten.

Gerade, wenn es dir schwer fällt, morgens aus dem Bett und in die Gänge zu kommen, weil es noch dunkel, regnerisch oder kalt ist und du dich am liebsten den ganzen Tag auf die Couch verkrümeln würdest, solltest du dich regelmäßig, am besten täglich, aufraffen und ein bisschen Frischluft schnuppern. Denn dort draußen in der Natur kannst du Energie, Kraft und Kreativität tanken. Gesund ist das Ganze sowieso, Körper und Geist kommen in Bewegung, neue Impulse und Ideen entstehen.

Selbst wenn du nur ein paar Minuten mit offenen Augen draußen durch die Natur schlenderst und die frische Luft atmest, tut das einfach gut, aber da geht noch viel mehr. Gönne dir eine kreative Rauszeit, um Probleme zu lösen, deine Wahrnehmung zu schulen, deine Kreativität zu fördern und neue Ideen oder ein Naturkunstwerk zu generieren und um wieder bei dir selbst anzukommen. 

Tipps für deine kreative Rauszeit

Nimm dir dafür regelmäßig so viel Zeit wie du kannst und möchtest und nimm diese Verabredungen mit dir selbst ernst und wichtig. Auch wenn du nur ein paar Minuten erübrigen kannst, lohnt es sich, wenn du diese bewusst und intensiv für dich nutzt.

Suche dir draußen einen ruhigen Ort im Grünen, an dem du dich wohl fühlst, wo du ungestört und ohne Ablenkung verweilen und herum laufen kannst. Am besten das Handy auf lautlos oder ausschalten. Erzähle ruhig auch anderen von deiner kreativen Rauszeit, damit dein Umfeld dich bei der Umsetzung unterstützt oder zumindest in Ruhe lässt.

Steck dir einen Beutel ein, dann kannst du gefundene Schätze (Blätter, Steine, Kastanien, Muscheln, usw.) bei Bedarf einsammeln und für ein kreatives Bastelprojekt oder zur Dekoration mitnehmen. Du kannst die gefundenen Dinge auch einfach vor Ort arrangieren und zu einem kleinen Landart-Kunstwerk zusammenstellen. Durch das absichtsvolle, kreative Tun, nimmst du die Naturmaterialien ganz genau wahr und setzt sie in Beziehung zueinander und zu dir. Das bringt Freude und Entspannung.

Halte die Augen offen, bewege dich aufmerksam und langsam durch die Natur und wenn dich z. B. ein besonders geformter Stein anspricht, nimm ihn mit, nur ein Stück des Weges oder bis nach Hause. Wie fühlt er sich an, ist die Oberfläche rau oder glatt? Spüre einfach genau hin und nimm wahr, wie der Stein in deiner Hand immer wärmer wird.

Nutze bei der Wahrnehmung der Umgebung sämtliche Sinne. Welche Geräusche machen deine Schritte auf Kies, im Laub, im Unterholz, in einer Pfütze? Riechst du feuchte Erde, Moos, Pilze, das würzige Harz der Nadelbäume oder salzige Meeresluft? Spürst du, wie der Wind deine Haare zerzaust? Berühre die Rinde verschiedener Bäume oder entdecke lustige Tierformen in den Wolken. Es geht vor allem darum, dass du im Hier und Jetzt bei dir ankommst, dass Ruhe in dir einkehrt und du die Natur um dich herum intensiv mit allen Sinnen wahrnimmst.

Schon von diesen Momenten wirst du sehr profitieren. Je nach Zeit und Lust kannst du aber noch tiefer eintauchen und all das für dich nutzen, um Ideen zur Lösung eines Problems zu finden, Blockaden aufzulösen oder der Antwort auf eine Frage näher zu kommen, die dich gerade beschäftigt. Ich nutze dafür gerne das freie Assoziieren. So funktioniert es:

Probleme lösen praktisch im Spaziergang

Formuliere vorab deine Frage oder denke an ein Thema, das bei deiner Rauszeit im Fokus stehen soll. Wenn du gerade kein spezielles Thema hast, lass einfach deine Umwelt auf dich wirken und schau, was dich anspringt.

Vor dem Hintergrund deiner aktuellen Frage nimmst du nun wie oben beschrieben deine Umgebung wahr und stellst durch freies Assoziieren eine Verbindung her. Das bedeutet, dass du Ideen, Wörter und Einfälle möglichst unzensiert und wertfrei hoch kommen lässt. Nehmen wir mal an, dein aktuelles Thema ist ein Streit mit einer langjährigen Freundin, der dich mitgenommen hat. Vielleicht fühlst du dich verletzt oder bist enttäuscht. Nun stehst du vor einer alten Eiche. Was hat nun das eine mit dem anderen zu tun? Per se erst mal gar nix und doch ganz viel, wenn du einfach mal deine Gefühle und Gedanken hochkommen lässt und dir überlegst, was es für Parallelen gibt oder was du z. B. von dieser alten Eiche lernen kannst.

Was hat dieser Baum mit eurer Freundschaft gemeinsam? Die Eiche ist über eine lange Zeit gewachsen, hat schon so manchem Sturm getrotzt. Sie hat Blätter abgeworfen und wieder neue hervorgebracht. Der Wind biegt ihre Zweige, aber bricht sie nicht, denn sie ist fest verwurzelt und gleichzeitig flexibel genug, um ein bisschen nachzugeben. So ein Baum spendet Schatten, Schutz vor Regen und manche Lebewesen finden durch ihn Nahrung, Geborgenheit und ein Zuhause…

Das ist nur ein Beispiel, um zu veranschaulichen, was ich meine und wie dieses freie Assoziieren aussehen könnte. Sollte dir das anfangs etwas merkwürdig, nutzlos oder weit hergeholt vorkommen, weil du mit so einer Art Spaziergang noch keine Erfahrung hast, kann ich dir versichern, dass das nicht der Fall sein wird, wenn du einfach offen und neugierig bist und es dabei um deine ganz persönlichen Themen und Wahrnehmungen geht. Die Gedanken kommen dann ganz natürlich und praktisch von alleine aus dir heraus und auch die Verbindungen zwischen deinem Thema und der Umwelt sind für dich klar und selbstverständlich, denn du selbst hast sie bewusst und unbewusst hergestellt. Nicht jede auftauchende Assoziation muss in Zusammenhang mit deiner Frage stehen.

Wenn du diese Übung regelmäßig praktizierst, werden die Einfälle immer leichter aus dir heraus sprudeln und du kannst dir nicht alles merken. Deshalb empfehle ich dir, immer mal wieder eine Pause einzulegen und dir ein paar Notizen zu machen. Schreibe wertfrei und unzensiert drauflos was dir durch den Kopf gegangen ist oder was welche Gefühle ausgelöst hat, auch wenn du in dem Moment noch keinen Sinn oder Zusammenhang darin siehst.

Nutze deine Assoziationsketten, um neue Ideen und Lösungen zu entwickeln oder Klarheit über eine bestimmte Situation zu erlangen.

Diese kreative Rauszeit ist nur für dich. Du musst dich dafür nicht rechtfertigen, niemandem deine Erkenntnisse erklären, wobei es durchaus spannend sein kann, sich darüber mit Gleichgesinnten auszutauschen. Setze dich nicht mit Erwartungen unter Druck nach dem Motto: Wenn ich mir schon Zeit nehme, muss auch ordentlich etwas dabei herum kommen. Bleib einfach offen und arbeite mit dem was kommt.

Wenn du magst, nimm dir was zu Schreiben und/oder Malen mit, um deine Entdeckungen und Erkenntnisse direkt zu dokumentieren. Mit Acrylstiften lassen sich Steine und andere Fundstücke direkt vor Ort oder später zuhause beschriften und bemalen.

Viel Spaß dabei und nur Mut!

Katrin

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