Ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber bei mir liegt jede Menge vollgemaltes und bekritzeltes Papier herum. Nicht aus jedem Blatt wird ein Bild. Manchmal habe ich darauf einfach nur meinen Pinsel abgestreift oder ein bisschen mit Formen und Farben herum gespielt, ausprobiert, experimentiert. Selbst auf solchen Schmierzetteln finde ich oft Stellen, die mich ansprechen und Emotionen auslösen. Viel zu schade, um einfach achtlos in den Müll geworfen zu werden, oder?

Nimm deine Schmierzettel oder auch scheinbar misslungene Bilder nochmal genauer unter die Lupe, bevor du sie entsorgst. Schau sie dir aus der Nähe, mit etwas Abstand und von allen Seiten an. An welchen Stellen bleibt dein Blick hängen? Kribbelt es in deinem Bauch oder fühlt es sich eng an um die Brust? Dann hat dein Bild dir wohl etwas zu sagen. Vielleicht magst du dich auf die Spur begeben und etwas tiefer hinein fühlen. In meinem Blogartikel „Mit Bildern sprechen“ findest du zu diesem Thema einige Tipps.

Meine „décalcomanische Phase“ dauert derzeit noch an, daher finden sich auf meinem Tisch einige dieser Farbabklatschbilder bzw. -zettel. Gerade diese feineren Strukturen, die an zauberhafte kleine Landschaften erinnern, haben es mir angetan. Die gelingen aber manchmal nur stellenweise und so kam ich letzte Woche auf die Idee, mir Motivstanzer zuzulegen, um diese Bildbereiche auszuschneiden. Wenn du einen Stanzer nutzt, der unten durchsichtig ist, kannst du genau den Bildausschnitt ausstanzen, den du haben möchtest. Unter den Motivstanzern gibt eine große Vielfalt an Formen: Herzen, Sterne, Kreise, Blumen, Schmetterlinge, uvm. Mir persönlich gefällt die schlichte Kreisform oder ein klassisch viereckiges Format für ein Miniaturbild, das für sich alleine stehen soll, am besten. Die Stanzer kosten je nach Größe zwischen 4 und 20 Euro. Wenn du dir so ein Ding nicht extra anschaffen möchtest, kannst du die Motive auch einfach mit einer Schere oder einem Skalpell (Schneidematte unterlegen) ausschneiden Das habe ich bei meinem Bild aus dem Artikel über Reframing auch gemacht.

Das Ganze macht total viel Spaß und es entstehen tolle Miniaturbilder. Du nutzt intuitiv das, was der Zufall zu Papier gebracht hat und entdeckst Motive, zu denen du auf geplantem Weg niemals gekommen wärst. Die Miniaturen können so wie sie sind für sich stehen, weiter ausgearbeitet und ergänzt werden oder du kannst sie für eine Collage nutzen. Die kreativen Möglichkeiten sind wie immer nahezu unbegrenzt.
Viel Spaß und nur Mut!
Katrin
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