Kreative Blockaden überwinden – Endlich raus aus der Schaffenskrise!

Ich liebe es, zu malen, und manchmal sprudeln die Ideen nur so aus mir heraus und ich habe gar nicht genug Zeit, um sie alle umzusetzen. Aber es gibt auch diese anderen Tage, an denen scheinbar gar nichts geht, an denen ich feststecke, mich wie gelähmt fühle.

Keine Ideen, nur Leere im Kopf und auf dem Papier. Und Frust, jede Menge Frust. Je mehr ich frustriert bin und mich ärgere, desto mehr Druck kommt auf, dass es jetzt doch endlich wieder vorwärts gehen soll. Wenn ich mir schon die kostbare Zeit zum Malen aus dem vollen Alltag abzwacke, soll doch gefälligst auch was dabei herum kommen.

So oder so ähnlich hast du es bestimmt auch schon mal erlebt. Mit zunehmendem Druck wird es immer unwahrscheinlicher, dass sich Kreativität und Intuition zeigen, denn das mögen sie gar nicht. Die beiden fühlen sich in einem entspannten, offenen Umfeld am wohlsten. 

Kreative Blockade? 8 Ursachen und wie du diese endlich überwindest

  1. Druck aller Art

Egal ob Zeitdruck oder Leistungsdruck, Druck aller Art ist für das Fließen kreativer Ideen so gar nicht förderlich. Zeit ist kostbar und daher möchten wir die Stunde, die wir mühevoll fürs Malen abgezwackt haben, effektiv nutzen und es soll am besten noch ein tolles Ergebnis dabei rumkommen. Kenne ich, funktioniert nicht, bringt nur Frust und schlechte Laune.

Wenn nur eine Stunde da ist, deklariere sie als Auszeit nur für dich und bleib offen, für was du sie letztendlich nutzt. Vielleicht kritzelst und kleckst du einfach ein bisschen spielerisch und ziellos herum oder probierst die neuen Farben auf verschiedenen Untergründen aus. Du könntest auch ein bisschen in Büchern blättern und im Internet stöbern und dich von Bildern anderer Künstler inspirieren lassen. Oder du räumst deine Malsachen auf, die dann gut sortiert auf dich warten, bis sie wieder zum Einsatz kommen.

Wenn das alles nicht funktioniert und der innerliche Knoten einfach nicht platzen will, die Anspannung dabei sogar wächst, Strich drunter und etwas ganz anderes machen, um Abstand zu gewinnen. Mir hat es schon oft geholfen, einer anderen Tätigkeit nachzugehen, die sich einfach abarbeiten lässt (z. B. Bad putzen). Danach ist der Kopf entspannter und wieder bereit für Kreativität. Hauptsache, du gehst lieb mit dir um und machst dich nicht selbst fertig. Nächstes Mal sieht die Sache dann schon wieder ganz anders aus.

Akzeptiere, was ist, und mach das Beste draus! Solche Situationen, in denen es nicht so läuft wie wir uns das wünschen und vorgestellt haben, sind schon eine ordentliche  Herausforderung, aber es gibt sie immer wieder und je mehr wir lernen, sie zu akzeptieren und konstruktiv mit ihnen umzugehen, desto seltener oder kürzer treten sie auf.

2. Hinderliche Glaubenssätze

Malen ist eine brotlose Kunst, Zeitverschwendung und nur etwas für Leute, die nichts Besseres mit ihrer Zeit anzufangen wissen. Mal abgesehen davon, dass du sowieso kein Talent hast. Solltest du nicht lieber etwas Sinnvolles tun und einen weiteren Punkt von deiner To-do-Liste abarbeiten, z. B. endlich die Steuererklärung erledigen oder die aussortierten Klamotten zur Kleiderkammer bringen? Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!

Solche Glaubenssätze, die du durch deine Erziehung und Sozialisierung mit dir herum trägst, blockieren deine Kreativität gewaltig. Wenn du deinen inneren Künstler als Taugenichts abstempelst und abwertest, hat der natürlich keine Lust, bei dir aufzutauchen, zieht sich mit all seinen kreativen Ideen zurück und deine innere Stimme schweigt.

Decke solche Glaubenssätze auf. Überprüfe sie, indem du hinterfragst, ob das wirklich immer und bei jedem so gilt. Finde Gegenbeweise für deine negativen Glaubenssätze und formuliere sie positiv um.

Nehmen wir zum Beispiel einen der häufigsten negativen Glaubenssätze von Künstlern: “Ich bin nicht gut genug.” Die positive Umformulierung sollte jetzt nicht total abgehoben sein, sondern so formuliert, dass du sie als wahr empfindest und ihr auch Glauben schenken kannst. Zum Beispiel:

“Meine Kunst ist einzigartig und wertvoll.”

“Ich wachse und entwickle mich kontinuierlich als Künstler/in.”

“Ich kann meine Kunst mit der Welt teilen und Menschen damit berühren.”

3. Vergleich mit anderen

Es bringt nicht weiter, sich mit anderen zu vergleichen. Oftmals haben wir den Eindruck, andere können es besser oder es fällt ihnen leichter, weil wir nur das Ergebnis oder eine Momentaufnahme sehen. Wir wissen nicht, was alles nötig war, um da hinzukommen, oder wie oft es beim anderen nicht geklappt hat und das spielt auch keine Rolle. Auch wenn wir uns für besser halten, bringt das nicht weiter, denn das führt wiederum zu Bewertungen, Perfektionismus, Ergebnisorientierung und Leistungsdruck, die Pole Position verteidigen zu müssen ist unglaublich anstrengend und das Ego wird angekratzt, wenn es nicht gelingt.

Deine kreative Quelle ist in dir drin und nicht im Außen, daher konzentriere dich lieber auf dich selbst, anstatt dich zu vergleichen und bleib mit dir in Verbindung.

4. Anpassung, Konformität

Wenn du gelernt hast, dass man sich anpassen muss, und dass Abweichungen von der Norm falsch oder schlecht sind, wird das deine Kreativität beschränken. Das führt zu Unsicherheit, du fragst dich, ob das so in Ordnung ist, ob du das überhaupt darfst, was die anderen wohl denken, wenn du so aus der Reihe tanzt und auffällst. Vielleicht ist mit dir auch irgendwas nicht in Ordnung, wenn du so komische Ideen im Kopf hast. Dein kreatives Denken ist eingeschränkt, wenn du vermeiden willst, dich allzu weit von der Norm zu entfernen.

Erkenne den Wert deiner Eigen- und Einzigartigkeit. Wenn du es schaffst, genau die herauszustellen, gibt das deinen Bildern eine große Ausdrucksstärke, du entfaltest deine Schaffenskraft und du wandelst bei der Ideen- und Lösungssuche auf einem Feld unbegrenzter Möglichkeiten. Kreativsein bringt dir Freiheit im Denken und Handeln und bietet Freiraum für Weiterentwicklung.

5. Zwang

Druck von außen führt zu Gegendruck und Widerstand oder in die passive Opferrolle. Wenn die Umstände oder andere Personen dich dazu zwingen wollen, ein bestimmtes Bild zu malen oder Ideen für irgendein Projekt zu generieren und du keine Entscheidungsfreiheit hast, wann, wie, wo du das tun sollst, wird es vermutlich keinen Spaß machen und nicht von Erfolg gekrönt sein, denn unter Zwang zeigt sich keine Kreativität. Du kannst dich zwingen (lassen) zu malen, aber nicht dazu, kreativ zu sein.

Kreativität liebt die Freiheit, daher befreie dich von äußeren Zwängen und Erwartungen (auch deinen eigenen), wenn du kreativ tätig sein willst.

6. Selbstzweifel

Wenn du glaubst, dass du nicht richtig oder nicht gut genug bist, dass du es sowieso nicht kannst, wird deine Kreativität nicht frei fließen. Du bist im Bewertungsmodus, wertest dich selbst und damit auch deine Ideen schon von Vornherein ab und hast vielleicht auch Angst, wie andere dich bewerten.

Sollte das auf dich zutreffen, mach es trotzdem. Gehe kleine Schritte und zeig dich immer wieder durch das was du sagst, tust und malst. Überwinde, wovor du Angst hast, und sei mutig genug, um verrückte, neue Ideen auszuprobieren. Kreativität braucht Mut, das hat schon Henri Matisse gesagt. Jeder Schritt, den du trotz deiner Angst und Selbstzweifel gehst, ist eine Einzahlung auf dein Selbstwertkonto.

7. Ungünstige Umgebungsbedingungen

Manchmal braucht es Ruhe und eine reizarme Umgebung, um ganz bei uns selbst zu sein und die leise innere Stimme zu hören, manchmal ist ein anregendes Umfeld geeigneter, um wieder auf neue Ideen zu kommen.

Wenn du in einer kreativen Sackgasse steckst, wechsele die Umgebung, schnapp dir Skizzenbuch und Stift und gehe in den Wald oder setz dich in der belebten Fußgängerzone in ein Café, je nachdem, was du gerade brauchst. Suche einen Ort auf, der dich inspiriert oder mach mal etwas völlig Neues, dann wird deine Kreativität wieder in Bewegung gebracht. Apropos Bewegung: Körperliche Bewegung fördert auch Bewegung im Kopf, deshalb könntest du auch einen Spaziergang machen oder eine Runde joggen gehen, um deinen Geist wieder in Schwung zu bringen.

8. Nichts tun und auf Inspiration warten

Nichtstun sollte in der Liste der Kreativitätsblockierer eigentlich ganz weit oben stehen. Rumsitzen und auf die kreative Eingebung oder den Kuss der Muse warten bringt rein gar nichts, ganz im Gegenteil. Wenn du passiv-abwartend bleibst und nichts tust, tut sich auch nichts, deshalb werde selbst aktiv. Kritzele ein bisschen herum, schreib deinen Namen in verschiedenen Varianten und verziere ihn oder probiere die genannten Tipps aus. Der Einsatz von Zufallstechniken ist auch super geeignet, um den kreativen Prozess ins Rollen zu bringen und der weitere Weg zeigt sich dann beim Gehen bzw. Malen.

Um dich dabei zu unterstützen, ins kreative Tun zu kommen und dich nicht mehr von den oben genannten Störfaktoren ausbremsen zu lassen, habe ich für dich einen kleinen Workshop für 0 € erstellt. Ich freue mich, wenn du dabei bist! 

Hast du auch schon kreative Blockaden erlebt? Wie gehst du damit um?

Viel Spaß beim Ausprobieren der Tipps und nur Mut!

Katrin

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