Blindzeichnen rockt!

Was ist "Blindzeichnen"?

 

Wie du dir schon denken kannst, geht es beim Blindzeichnen darum, etwas „blind“ zu Papier zu bringen. Du zeichnest, ohne dass du dabei auf das Blatt schaust. Deine Zeichenhand ist dabei durch die Tischplatte, ein Tuch oder einen anderen Sichtschutz abgedeckt und du schaust nur auf das Objekt, das du zeichnen möchtest, und nimmst es ganz genau wahr. So mache ich es am liebsten. Alternativ schaust du dir ein Objekt vorab genau an oder – bei vertrauten Dingen - visualisierst es direkt aus deiner Erinnerung und bringst es dann mit verbundenen Augen zu Papier.

 

Was bringt das Blindzeichnen?

 

Der Fokus ist beim Blindzeichnen immer auf dem Objekt und nicht auf deinem Werk, auf dir, deinem Tun oder deinen (Un-)Fähigkeiten. Unser innerer Kritiker hat so keine Möglichkeit, sich in den Malprozess einzumischen und uns zu kontrollieren.

 

Vorteile:

 

Du zeichnest einfach, ohne deine Zeichnung ständig zu bewerten. Wenn du, wie sonst üblich, beim Zeichnen aufs Blatt schaust, findet die ganze Zeit ein Abgleich statt zwischen deiner Zeichnung und dem Original und du beurteilst jeden Strich als richtig oder falsch, gefällt oder gefällt nicht.

 

Du kannst dich ganz dem Zeichnen hingeben, in den Flow kommen und völlig im Moment sein. Ohne Ärger über vermeintliche Fehler und ohne überzogene Erwartungen an das Ergebnis, weil das Ganze ein spielerischer Prozess ist und von Vornherein klar ist, dass da wahrscheinlich eine Art lustige Kritzelei entsteht und weniger ein realistisches Abbild.

 

Das Blindzeichen ist eine tolle Möglichkeit, um deine Achtsamkeit und Wahrnehmung zu schulen. Du verbindest dich mit dem, was du siehst. Du siehst, was ist, nicht, was du davon hältst oder denkst.

 

Blindzeichnen ist ein guter Einstieg, um dich auf das Malen/Zeichnen einzustimmen, wenn du dich blockiert fühlst und keine Idee hast, was du malen sollst. Du kannst damit die Angst vor dem weißen Blatt überwinden und einfach ins Tun zu kommen.

 

 

Du möchtest es einfach mal ausprobieren? So geht’s:

 

Nimm dir ein weißes Blatt DIN A4 oder größer und einen Stift deiner Wahl. Ich bevorzuge schwarze, wasserfeste Fineliner oder Permanent Marker, aber du kannst auch einen harten Bleistift, Buntstift oder Kugelschreiber benutzen, was du gerade zur Hand hast. Weiche Bleistifte und Tintenfüller eignen sich wegen des Verschmierens nicht so gut. Wenn du auf deinen Oberschenkeln unter der Tischplatte zeichnest, nimm dir ein Klemmbrett, einen Block oder Katalog als Unterlage. Zeichnest du auf dem Tisch, bau dir z. B. mit einem Tuch einen einfachen Sichtschutz, damit du nicht aufs Blatt schauen kannst.

 

Ideen zum Ausprobieren:

 

Setz dich vor einen Spiegel und zeichne blind ein Selbstporträt.

 

Stöbere im Fotoalbum, schnapp dir ein ausdrucksstarkes Foto, das dich gerade anspricht und zeichne es blind ab.

 

Nimm Fotos von Promis aus einer Zeitschrift oder such dir welche im Internet und portraitiere diese blind.

 

Es müssen nicht immer Personen sein, die du blind zeichnest, alles ist möglich, eine Landschaft, ein Stillleben oder dein Haustier.

 

Zeichne aufmerksam und konzentriert, aber zügig, ohne großartig nachzudenken und zu überlegen. Dabei ist es hilfreich, wenn du das Gesehene beim Zeichnen verbalisierst. „Jetzt eine kleine Welle und dann ein Stück nach oben und dann eine laaaange Linie nach rechts….“ Versuche, den Stift beim Zeichnen nicht abzusetzen. Dabei entstehen Verbindungslinien, die ganz spannend und interessant sind.

 

Wenn du durch bist und die für dich markanten Punkte und Linien gezeichnet hast, kommt die große Überraschung und du darfst einen Blick auf dein Werk werfen. Vielleicht magst du die Zeichnung im Anschluss noch kolorieren? Das Wichtigste bei der Sache: Hab Spaß dabei!

 

Wenn ihr in der Gruppe seid, könnt ihr auch ein Ratespiel draus machen und euch einen Begriff überlegen oder von jemandem vorsagen lassen, den ihr dann blind zeichnet und die anderen müssen erraten, was es darstellen soll.

 

Die Ergebnisse sind meistens sehr lustig, interessant und überraschend ausdrucksstark.

 

Komm gerne in meine geschlossene Facebook Gruppe zur Mutmalerei und lasst andere an euren Erfahrungen und Erkenntnissen teilhaben.

 

Nur Mut!

 

Katrin

 

Teile den Beitrag gerne mit anderen, die sich für das Thema interessieren.

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