
Komischerweise genießt Selbstliebe bei einigen Menschen kein allzu großes Ansehen und wird manchmal mit Egoismus oder Narzissmus gleichgesetzt. Bullshit! Nur, weil du dich selbst liebst und dich gut um dich kümmerst, schließt das doch nicht aus, dass du dich auch um und für andere sorgen kannst. Selbstliebe bedeutet in meinen Augen nicht, sich nur um sich selbst zu kümmern, sondern sich zuerst um sich selbst zu kümmern. Dein eigener bester Freund und deine Nummer 1 sein. Erst wenn es dir gut geht, du dich wohlfühlst, mit dir im Reinen bist und deine Energietanks gut gefüllt sind, kannst du mit Freude, Liebe, Kraft und Leichtigkeit andere daran teilhaben lassen und sie unterstützen. Weil du es willst, weil du es kannst und nicht aus Pflichtgefühl heraus. Wenn du irgendwann nichts mehr hast, kannst du auch anderen nichts mehr geben, ist doch irgendwie logisch, oder?
Wenn ich mir diejenigen anschaue, die Selbstliebe und Selbstfürsorge sofort abschätzig kommentieren nach dem Motto „das ist ja total egoistisch… es gibt schon zu viele Ich-Menschen auf der Welt… Egotrip… das gehört sich nicht… das macht man nicht… hältst dich wohl für was Besseres…“, die sich für andere aufopfern und viel mehr geben als nehmen, die erst ganz zuletzt an sich denken, falls überhaupt, dann sind das keine Vorbilder für mich, weil es ihnen damit nicht gut geht, weil sie sich langfristig auslaugen und kaputt machen. Und wenn es ihnen immer schlechter geht, weil sie irgendwann keine Reserven mehr haben und nicht zum Auftanken kommen, sind sie wütend, traurig oder enttäuscht von ihren Mitmenschen, weil nicht genug zurück kommt, nicht genug Anerkennung oder Dankbarkeit. Sie fühlen sich ausgenutzt. Trotzdem geben sie immer weiter, gehen im Job und/oder in ihren Beziehungen über ihre Grenzen, weil sich das ihrer Meinung nach so gehört. Das macht auf Dauer krank.
Selbst diejenigen, die davon profitieren, fühlen sich oft nicht wohl damit, weil das Gleichgewicht einfach irgendwann nicht mehr stimmt. Kennst du das, wenn du ein schlechtes Gewissen oder ungutes Gefühl dabei hast, weil jemand eifrig um dich herum wuselt und es dir ständig recht machen will? Dir ungefragt Dinge abnimmt, sich deinen Kopf zerbricht, um zu „helfen“. Brauchst du noch X, willst du lieber Y? Wenn ich dann noch sehe, wie fertig die- oder derjenige dabei ist (mir erscheint es so, als sind es meistens Frauen), ist das doch nicht schön, dann bin ich nicht dankbar und freue mich, sondern habe Mitleid und würde gerne für mehr Ausgewogenheit sorgen. Aber Unterstützung wird gerade von den viel Gebenden oft vehement abgelehnt. Oder die abschätzig gehobene Augenbraue, wenn ich jemandem, der sich von anderen oft ausgenutzt fühlt, dazu rate, das eigene Engagement doch etwas zu reduzieren. Leute, ich verstehe das nicht! Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass ein temporäres Ungleichgewicht, z. B. wenn jemand in einer Krise steckt, krank ist und selbst gerade nichts tun kann, natürlich nicht gemeint ist, sondern die grundsätzliche Einstellung und Verhaltenstendenz. Es spricht absolut nichts gegen wechselseitige (nicht einseitige!) Unterstützung, eine nette Geste ab und zu, ganz im Gegenteil, aber bitte freiwillig und mit Freude, ohne dass Erwartungen damit verknüpft sind oder aus Pflichtgefühl heraus.
Ich möchte dich ermutigen, dich selbst zur Priorität in deinem Leben zu machen und gut für dich zu sorgen. Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben und du bist es wert!
Selbstliebe, Unabhängigkeit & Freiheit:
Gut für dich: Wenn du dich selbst gut um dich und die Erfüllung deiner Bedürfnisse kümmerst, bist du nicht darauf angewiesen, dass andere dies für dich übernehmen und läufst nicht mit einer ständigen Erwartungshaltung durch die Gegend. Das bedeutet auch weniger Frustration oder Enttäuschung, weil Familie und Freunde dir nicht genug Anerkennung, nicht genug Liebe, nicht genug Zeit oder nicht genug von was auch immer geben, was du dir gerade wünschst.
Gut für andere: Für dein Umfeld ist das auch angenehm, wenn du nichts von ihnen erwartest und forderst, sondern mit ihnen zusammen bist, weil du es willst, nicht, weil du etwas von ihnen brauchst und haben willst.
Selbstliebe & Zufriedenheit:
Gut für dich: Wenn du selbst gut für dich sorgst, holst du mehr von dem in dein Leben, was dir gut tut, z. B. Zeit nur für dich, leckeres und gesundes Essen, gute Gespräche mit den richtigen Menschen, ein ausgelassenes Spiel mit deinem Hund, du entscheidest. Schmeiß raus, was dir nicht gut tut oder: Detox your life! Das geht von Mitmenschen, die dich bloß runter ziehen, klein machen oder dich als Kummerkasten missbrauchen, ohne wirklich an einer konstruktiven Lösung interessiert zu sein, bis zum teuren Designerfummel im Schrank, der dir immer wieder ein schlechtes Gefühl gibt, weil du nicht rein passt oder das Teil einfach nicht trägst, obwohl es einen Haufen Geld gekostet hat. Du ziehst gesunde Grenzen, sagst Nein, wenn es sich nach Nein anfühlt. Das alles sorgt für mehr Zufriedenheit im Leben.
Gut für andere: Auch hier hat dein Umfeld etwas davon, denn gute Laune, Zufriedenheit und Ausgeglichenheit sind ansteckend. Dank Stimmungsübertragung werden auch deine Mitmenschen davon profitieren und du kannst der erste Dominostein sein, der eine positive Kettenreaktion auslöst.
Selbstliebe & Stärke:
Gut für dich: Du übernimmst selbst die Verantwortung für dein Leben und deine Stimmung und hast damit auch mehr Kontrolle wie es läuft oder eben auch nicht. Du wirst aktiv und tust etwas, sammelst dadurch Erfolgserlebnisse und zahlst auf dein Selbstwertkonto ein. Selbstliebe macht stark.
Gut für andere: Du kannst für andere ein Vorbild und Inspirationsquelle sein und die sind auch froh darüber, wenn du die Verantwortung für dein Lebensglück auf deinen eigenen Schultern trägst und nicht ständig an ihnen herumnörgelst, weil sie dir nicht geben oder erkennen was du gerade brauchst.
Selbstliebe, Verständnis & Gelassenheit:
Gut für dich: Wenn du dir selbst kein guter Freund bist, deine Bedürfnisse und Grenzen übergehst und nicht achtsam mit dir bist, macht das unausgeglichen und unzufrieden. Du kennst bestimmt solche Tage, wenn du so gar nicht mit dir im Reinen und sehr gereizt bist, alles und jeder geht dir auf den Keks, inklusive dir selbst. In dieser negativen Grundstimmung führt oft schon ein falsches Wort zur falschen Zeit zu einem Wutausbruch oder Streit. Das lässt sich vermeiden, indem du es schaffst, dich gar nicht erst in solche Ausnahmezustände zu bringen, weil du gut auf dich geachtet, dich gekümmert und rechtzeitig interveniert hast. Wenn du nun aber doch mal in einer solchen Situation gelandet bist, ist es umso wichtiger, dass du verständnisvoll und wertschätzend mit dir selbst umgehst und dich nicht obendrein noch runtermachst.
Gut für andere: Auch hier profitieren andere ebenfalls, denn wer bewegt sich schon gerne in einem Minenfeld? Wer bei sich selbst eigene Fehler und Schwächen akzeptiert und verzeiht, dem fällt es auch leichter, anderen Menschen verständnisvoller und gelassener zu begegnen. Was uns an anderen stört, hat vor allem mit uns selbst zu tun und wenn du gut für dich sorgst und mit dir im Reinen bist, macht dich das weniger reiz- und verletzbar und andere drücken nicht versehentlich oder mit Absicht ständig irgendwelche Knöpfe bei dir, die negative Emotionen verursachen.
Liebe Grüße!
KATRIN
PS: Wenn dir der Artikel gefallen und dich inspiriert hat, darfst du ihn gerne mit anderen teilen, denen das auch weiterhelfen kann. Meinen monatlichen Mutivations-Newsletter kannst du hier abonnieren, damit du keinen Artikel mehr verpasst und von weiteren Inspirationen profitieren kannst.
Kommentar schreiben